Systemfehler und Karl Lauterbach

Bei meinen Recherchen 2007 zum Thema Gesundheitssystem gab es aus dem politischen, beruflichen, sowie privaten Umfeld des Karl Lauterbach die einhellige Meinung über ihn: Machtbesessen, Rechthaberisch, Geld – und Mediengeil!

Als nach der Bundestagswahl 2021, die wichtige Position des Gesundheitsministers lange unbesetzt war, hielt ich den Atem an, da ich um die Macht der Lobbyisten in der Politik wusste. Immerhin wurde der SPD Parteitag 2021 u.a. von dem Pharmariesen Pfizer gesponsert. Dem Unternehmen, das mit BioNTech den ersten zugelassenen RNA Impfstoff entwickelte, der gegen Covid 19 zugelassen wurde!

Die Meldung, über die Ernennung von Lauterbach zum Gesundheitsminister schockte mich. Es lag an meinem Wissen, aufgrund der Recherchen für meine vier Buchprojekte über unser Gesundheitssystem. Inzwischen wird in allen Gremien verdrängt und vergessen, für was er alles mitverantwortlich ist, wenn es um die gravierenden Systemfehler im Gesundheitssystem geht.

Einst war Lauterbach in der CDU, sein Medizinstudium bekam er von der Adenauer-Stiftung mitfinanziert. Als er erkannte, über Ulla Schmid SPD kommt er als deren Berater seinem Ziel Minister zu werden näher, wechselte er in die SPD. Er war z.B. der massivste Verfechter für die Einführung des DRG -Systems, dass u.a. für die Probleme im Krankenhauswesen verantwortlich ist. Er saß im Aufsichtsrat des Rhön Klinikums, als es um die flächendeckende Privatisierung der Krankenhäuser ging. Er war bereits in seiner Funktion als Institutsleiter für seine Pharmanähe und seine besonderen, hochdotierten Gutachten bekannt.

Die vielen Ordner in meinem Archiv zum Thema Lauterbach, zeigen die Widersprüche seiner Aussagen. Bestätigen auch die Meinungen derer, die ich 2007 befragte. Wer in meinem Blog nach Lauterbach sucht, findet viel über ihn unter der Rubrik Gesundheitswesen. Zuletzt am 2.2.2022 unter „Lauterbachs erbärmliches Krisenmanagement!“

Immer wieder schreiben mir Leser und Leserinnen meiner Bücher zum Thema Gesundheitswesen, die dadurch über die Systemfehler und meine dokumentierten Warnungen informiert sind. Hier möchte ich, mit Erlaubnis des Schreibers, einen dieser Briefe an mich veröffentlichen. Und zwar zum Ende eines schwierigen Jahres. Ich bin überzeugt, das Jahr 2023 wird noch problematischer, die Besetzung mit Lauterbach im Gesundheitsministerium, spielt dabei keine geringe Rolle.

Hier einer der Briefe, die mich erreichen:

Sehr geehrte Frau Hartwig,

gestern nahm ich Ihr Buch „Der verkaufte Patient“ wieder einmal in die Hand. Wie üblich sofort ein Blick auf das Inhaltsverzeichnung. Ich war hellwach als ich die Überschrift des Kapitels 5 gelesen hatte. „Der Mann mit der Fliege“, das kann doch nur der Lauterbach sein. Tatsächlich.

Das Kapitel 5 beginnt mit folgenden Worten:

KAPITEL 5

Der Mann mit der Fliege — oder: Ullas Harry Potter im fliegenden Einsatz

Er inszeniert sich geschickt als das rote Aushängeschild sozialdemokratischer Gesundheitspolitik: Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach – der Mann mit der Fliege. Ein bisschen hat er auch etwas von einem Technokraten an sich, der mit einer gewissen Überparteilichkeit daherkommt – ein Berater eben, ein Mann der Wissenschaft, der gern der Politik Nachhilfeunterricht erteilt, wenn sie »wissensbasierte« Entscheidungen fällen möchte. Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern hatten mindestens indirekt schon einmal mit Herrn Lauterbach Kontakt. Ein Heer von chronisch Kranken wird seit Jahren bundesweit in die sogenannten DMP-Programme (Disease-Management-Programme) über die Krankenkassen geführt. Wer war der große Verfechter dieser Idee? Der Mann mit der Fliege!

Bei den Ärzten nun scheint Lauterbach keinen besonders guten Stand zu haben. Die Zeitschrift »Der Kassenarzt« apostrophierte ihn schon 2003 »als den Leibarzt und gesundheitspolitischen Berater-Intimus von Ministerin Ulla Schmidt, die ihn wohl als eine Art ‚Harry Potter« für ihre Pläne sieht«.

Die Zunft schimpft über ihn, was das Zeug hält. Als die Expertenkommission »Reform des Gesundheitswesens« (Rürup-Kommission) berufen wurde und in der KV Hessen Protest laut wurde, weil nicht ein einziger praktizierender Arzt oder Psychotherapeut darin vertreten sei, bemerkte der hessische KV-Chef Spies in Hinsicht auf Lauterbach: »Es ist ein Arzt drin, nur glaubt keiner, dass er Arzt ist.« ….

und das Kapitel 5 endet mit den Worten:

Vieles ist inzwischen in Lauterbachs Richtung gelaufen. Das Herzstück des gesamten Gesundheitswesens – die vertrauensvolle Beziehung zwischen Arzt und Patient – ist weiter unterminiert worden. Ein ethisch verbrämter bürokratischer Overkill namens Qualitätssicherung (siehe Kapitel 5) wurde zum Trojanischen Pferd in den Praxen freier, niedergelassener Ärzte. Die Politik deckt den Verödungsfeldzug börsennotierter Unternehmen und die gezielte Ausplünderung des Patienten. Ich kann es nur zynisch finden, wenn einer wie Lauterbach das Wort Ethik in den Mund nimmt. Und ich danke ausdrücklich einem Mann wie Hoppe, der für eine Art von Ethik einsteht, die gerade als eine Art Kollateralschaden mit entsorgt wird. Diese neue »Ethik« ist Willkür.

Die neue Ethik stellt neue Fragen: Sollen wir beispielsweise noch wollen, dass Menschen, die – mal rein betriebswirtschaftlich gesehen – dem Staat auf dem Säckel liegen, weiterbehandelt werden? Das sind keine abwegigen Fragen.

Das diskutieren sie an den Stammtischen im Horizont einer vermeintlichen Kostenexplosion im Gesundheitswesen: »Da päppeln sie die Gruftis hoch – und ich krieg meine Kur nicht bezahlt!« Lauterbach selbst, berichtet die Ärztezeitung, war gefragt worden, »inwieweit es sich denn rechne, einen Alzheimerpatienten durch adäquate medikamentöse Therapie ein paar Jahre länger vor der totalen Pflegebedürftigkeit zu bewahren. Ulla Schmidts Expertokrat ging darauf gar nicht erst ein. Die Frage sei falsch gestellt. Sie müsse richtig lauten, inwieweit sich hier denn die rechtzeitige Hochdruckbehandlung auszahle.« Mich fröstelt. Da es mir um Ethik im alten Sinn, um Wahrheit und Lüge, Sein und Schein und dergleichen geht, dürfen wir auch die Person Karl Lauterbach nicht ganz außer Betracht lassen.

Dieses Buch von Ihnen ist aus dem Jahre 2008.

 Sehr geehrte Frau Hartwig, es gibt Bücher, die sind immer aktuell. Ihre Sachbücher zähle ich dazu. Ich frage mich nur, wie halten Sie das aus, wenn Sie zuschauen müssen, was genau dieser Mann treibt, welche Schäden Menschen erleiden mussten, die er zu verantworten hat. Diese Gedanken wollte ich Ihnen einmal mitteilen. Sie sollen sehen, Ihr Buch steht in meinem Bücherregal an vorderster Front.

Viele Grüße aus Niederbayern Johann Weber

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Unvergessener 24. Dezember

Es roch nach Weihnachten. Mutter hatte die letzten beiden Tage durchgehend gebacken. Ich durfte die Ausstecherle dekorieren. Dabei hatte ich im Kopf Geschichten. Jedes einzelne Plätzle bekam über bunte Kügelchen Buchstaben.

Ich war 8 Jahre alt. Nebenbei ich dekorierte, erzählte ich meiner Mutter, welche Buchstaben ich mit den Kügelchen auf die Plätzle schrieb. Deshalb bekam ich von ihr eine extra Dose für meine Ausstecherle.

Mein Wunsch war, ein kleiner Schrank mit vielen Schubladen. Der Grund: Ich malte ausschließlich Buchstaben, schnitt sie aus und sammelte sie in kleinen leeren Käse – Schachteln. Die holte ich mir aus der Küche unseres Gasthofes, in dem ich geboren und aufgewachsen bin.

An diesem Advent war jedoch alles anders. Mein Vater war schwer erkrankt. Seit Wochen war deshalb der Gasthof geschlossen. Das Ersparte schwand dahin, wie Schnee in der Sonne. Mutter war eine tiefgläubige Frau. Ihr Spruch begleitet mich bis heute durch das Leben:

Der liebe Gott packt für jeden, der auf die Welt kommt, einen Lebensrucksack. Und wenn dieser zu schwer wird, hilft er beim Tragen!

Mit dieser Grundhaltung hat sie jede schwere Zeit überstanden. So auch die damalige Situation der Armut, bedingt durch Vaters Krankheit. Schweren Herzens nahm sie das Angebot an, mich mit Klosterschwester Felicitas, zu der besonderen Weihnachtsfeier der Kirche gehen zu lassen. Dort wurden ärmere Kinder beschenkt. Nach Kakao, Gebäck und dem Singen von Weihnachtsliedern, wurde die Türe zum „Weihnachtszimmer“ geöffnet. Aufgebaut Geschenke mit Nummern versehen. Schwester Felicitas nahm mich bei der Hand und ich durfte in einem großen silbernen Topf zwei Zettel ziehen. Ich zog die Nummer 11 und 13 (bis heute meine Glückszahlen)! Schon beim Eintreten in das wunderschön dekorierte Weihnachtszimmer, sah ich dieses kleine Schränkchen mit den Schubladen. Mein Herz klopfte wie verrückt. Nummer 11 war ein kleiner Koffer, in dem Puppenkleider waren. Als begeisterte Puppenmutter war die Freude groß. Und dann sah ich die Zahl auf dem Schränkchen, die Zahl 13, genau die auf meinem zweiten Zettel stand. Mein größter Wunsch, ein Schrank mit Schubladen für meine ausgeschnittenen Buchstaben, hat sich erfüllt. Ich schwebte geradezu zurück auf meinen Platz, hielt meinen erfüllten Wunsch in den Händen und war dankbar und glücklich. Dieses Schränkchen hat mich durch mein Leben begleitet. Es steht immer in Sichtweite des Platzes, an dem ich meine Freunde die Buchstaben zusammensetze, bis sie zwischen zwei Buchdeckel kommen.

Die Frage, wie lässt sich glücklich sein beschreiben, ist schnell beantwortet. Gar nicht!

Glücklich sein ist in uns, wir fühlen es, tief in unserer Seele.

Weihnachten, als ich 8 Jahre alt war, spürte ich in mir, durch die überraschente Erfüllung eines Wunsches in einer schweren Zeit, pures Glück. Zeitgleich begriff ich unbewusst die Aussage meiner Mutter: Gott hat den Lebensrucksack gepackt, er hilft ihn auch tragen, wenn er zu schwer wird!

Weihnachten 2022 wünsche ich uns allen die Kraft, daran zu glauben, dass wir Hilfe bekommen, bei dem Tragen unseres derzeitigen, gesellschaftlich schweren Lebensrucksackes.

Aus ganzem Herzen frohes Fest wünscht

Renate Hartwig

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Die Geschichte der besonderen Weihnachtsüberraschung

Der Christbaumständer

Beim Aufräumen des Dachbodens – ein paar Wochen vor Weihnachten -entdeckte ein Familienvater in einer Ecke einen ganz verstaubten, uralten Weihnachtsbaumständer. Es war ein besonderer Ständer mit einem Drehmechanismus und einer eingebauten Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen konnte man das Lied „O du fröhliche“ erkennen. Das musste der Christbaumständer sein, von dem Großmutter immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit herankam. Das Ding sah zwar fürchterlich aus, doch da kam ihm ein wunderbarer Gedanke. Wie würde sich Großmutter freuen, wenn sie am Heiligabend vor dem Baum säße und dieser sich auf einmal wie in uralter Zeit zu drehen begänne und dazu „O du fröhliche“ spielte. Nicht nur Großmutter, die ganze Familie würde staunen.
Es gelang ihm, mit dem antiken Stück ungesehen in seinen Bastelraum zu verschwinden. Gut gereinigt, eine neue Feder, dann müsste der Mechanismus wieder funktionieren, überlegte er. Abends zog er sich jetzt geheimnisvoll in seinen Hobbyraum zurück, verriegelte die Tür und werkelte. Auf neugierige Fragen antwortete er immer nur „Weihnachtsüberraschung“. Kurz vor Weihnachten hatte er es geschafft. Wie neu sah der Ständer aus, nachdem er auch noch einen Anstrich erhalten hatte.
Jetzt aber gleich los und einen prächtigen Christbaum besorgen, dachte er. Mindestens zwei Meter sollte der messen. Mit einem wirklich schön gewachsenen Exemplar verschwand Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er auch gleich einen Probelauf startete. Es funktionierte alles bestens. Würde Großmutter Augen machen!
Endlich war Heiligabend. „Den Baum schmücke ich alleine“, tönte Vater. So aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte Kerzen hatte er besorgt, alles sollte stimmen. „Die werden Augen machen“, sagte er bei jeder Kugel, die er in den Baum hing. Vater hatte wirklich an alles gedacht. Der Stern von Bethlehem saß oben auf der Spitze, bunte Kugeln, Naschwerk und Wunderkerzen waren untergebracht, Engelhaar und Lametta dekorativ aufgehängt. Die Feier konnte beginnen.
Vater schleppte für Großmutter den großen Ohrensessel herbei. Feierlich wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz geleitet. Die Stühle hatte er in einem Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert. Die Eltern setzten sich rechts und links von Großmutter, die Kinder nahmen außen Platz. Jetzt kam Vaters großer Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze für Kerze an, dann noch die Wunderkerzen. „Und jetzt kommt die große Überraschung“, verkündete er, löste die Sperre am Ständer und nahm ganz schnell seinen Platz ein.
Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum, hell spielte die Musikwalze „O du fröhliche“. War das eine Freude! Die Kinder klatschten vergnügt in die Hände. Oma hatte Tränen der Rührung in den Augen. Immer wieder sagte sie: „Wenn Großvater das noch erleben könnte, dass ich das noch erleben darf.“ Mutter war stumm vor Staunen.
Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt und stumm auf den sich im Festgewand drehenden Weihnachtsbaum, als ein schnarrendes Geräusch sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein Zittern durchlief den Baum, die bunten Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum fing an, sich wie verrückt zu drehen. Die Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich an, als wollte „O du fröhliche“ sich selbst überholen. Mutter rief mit überschnappender Stimme: „So tu doch etwas!“ Vater saß wie versteinert, was den Baum nicht davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu steigern. Er drehte sich so rasant, dass die Flammen hinter ihren Kerzen herwehten. Großmutter bekreuzigte sich und betete. Dann murmelte sie: „Wenn das Großvater noch erlebt hätte.“
Als Erstes löste sich der Stern von Bethlehem, sauste wie ein Komet durch das Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen und fiel dann auf Felix, den Dackel, der dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund flitzte wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer in die Küche, wo man von ihm nur noch die Nase und ein Auge um die Ecke schielen sah. Lametta und Engelhaar hatten sich erhoben und schwebten wie ein Kettenkarussell am Weihnachtsbaum. Vater gab das Kommando „Alles in Deckung!“ Ein Rauschgoldengel trudelte losgelöst durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit seiner plötzlichen Freiheit anfangen sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter Schokoladenschmuck und andere Anhängsel sausten wie Geschosse durch das Zimmer und platzten beim Aufschlagen auseinander.
Die Kinder hatten hinter Großmutters Sessel Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen flach auf dem Bauch, den Kopf mit den Armen schützend. Mutter jammerte in den Teppich hinein: „Alles umsonst, die viele Arbeit, alles umsonst!“ Vater war das alles sehr peinlich. Oma saß immer noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt, von oben bis unten mit Engelhaar und Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater in den Sinn, als dieser 14-18 in den Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer gelegen hatte. Genau so musste es gewesen sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck an ihrem Kopf explodierte, registrierte sie trocken „Kirschwasser“ und murmelte: „Wenn Großvater das noch erlebt hätte!“ Zu allem jaulte die Musikwalze im Schlupfakkord „O du fröhliche“, bis mit einem ächzenden Ton der Ständer seinen Geist aufgab.
Durch den plötzlichen Stopp neigte sich der Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte Buffet, die letzten Nadeln von sich gebend. Totenstille! Großmutter, geschmückt wie nach einer New Yorker Konfettiparade, erhob sich schweigend. Kopfschüttelnd begab sie sich, eine Lamettagirlande wie eine Schleppe tragend, auf ihr Zimmer. In der Tür stehend sagte sie: „Wie gut, dass Großvater das nicht erlebt hat!“
Mutter, völlig aufgelöst zu Vater: „Wenn ich mir diese Bescherung ansehe, dann ist deine große Überraschung wirklich gelungen.“ Andreas meinte: „Du, Papi, das war echt stark! Machen wir das jetzt Weihnachten immer so?“

Autor: Unbekannt

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Zerstörende Vorteilsnahme

Den hier veröffentlichten Netzfund, finde ich sehr bemerkenswert. Wer kennt sie nicht, die Menschen, die aus Egoismus und Gier, ihren Vorteil suchen und dabei ein gutes Miteinander zerstören!? Hier, bitte auch gerne zum weitergeben! Um Missverständnisse zu vermeiden: Es ist ein Netzfund und hat nichts mit mir und meinen Nachbarn zu tun!

Vor ungefähr 6 Monaten fragte mich mein Nachbar,

ob es uns nichts ausmachen würde, unser Wi-Fi-Passwort zu teilen.

Wir beschlossen, es ihm zu geben, weil es uns nichts extra kosten würde und weil wir mit ihm auskamen.

Gestern, als ich aus dem Auto stieg, war der Nachbar an seiner Tür und machte sich bereit, nach draußen zu kommen. Ich blieb stehen, um ein bisschen zu reden, als er die Tür offenhielt.

Er sagte mir glücklich, dass er jetzt Netflix habe.

Dabei sagte ich scherzhaft: “Ich arbeite hart, ich habe kaum Zeit zum Fernsehen, aber wenn Sie uns Ihr Passwort zum Anschauen einiger Shows leihen könnten, würden wir es schätzen.“

In der Ferne war eine Stimme zu hören, im Haus.

Es war seine Frau. “Wir können ihnen das Passwort nicht geben, weil ich derjenige bin, der die Rechnung bezahlt und ich kann es nicht teilen.“

Der Mann entschuldigte sich und ich sagte, es sei kein Problem. Wir redeten weiter über andere Dinge, und als ich ging, arbeitete er draußen.

Als ich ein wenig später nach draußen schaute, bemerkte ich, dass die Frau des Mannes nach draußen kam.

Sie wirkte sehr nervös und verärgert. Sie gingen beide ins Haus.

Nach ein paar Minuten kamen er und seine Frau zu meiner Tür, um mir zu sagen, dass das WLAN-Passwort nicht mehr funktioniert.

Ich sah sie an und sagte: „Ich habe mein Passwort geändert, weil ich die Rechnung bezahle und sie nicht teilen kann.“

Die Frau wurde rot und versuchte etwas zu sagen,

aber ich sagte:

„Ma’am, ich habe mein Netzwerk und du hast dein Netflix, alles ist in Ordnung und alle sind glücklich.“

Sie drehten sich um und gingen. Sie haben nie wieder mit mir gesprochen.

Hier ist die Lektion, die ich daraus gelernt habe:

– Freundschaft muss gegenseitig sein.- Liebe muss gegenseitig sein.- Zuneigung muss gegenseitig sein.

– Win Win ist immer das Beste!

  Ab 2023 beabsichtige ich, Schweigen mit Schweigen, Abwesenheiten mit Abwesenheiten, Zuneigung mit Zuneigung, Freundschaft mit Freundschaft und Loyalität mit Loyalität zurückzugeben.

Keine einseitigen Gefühle mehr. Gefühle müssen gegenseitig sein.

PS. Wenn Du den gesamten Vorgang gelesen hast, gib ihn gerne weiter. Er ist tatsächlich Nachdenkenswert!

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Nikolaustag

Schöne Bescherung

Nikolaus erzählt nach der Rückkehr seiner jährlichen Tour, seiner staunenden Engelschar, folgendes Erlebnis:  
Denkt Euch ich habe das Christkind gesehen, es war beim Finanzamt zu betteln und fleh`n. Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer, verlangt vom Christkind die Einkommenssteuer.

Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann, dass das Christkind so viel verschenken kann. Das Finanzamt hat nicht kapiert, von was das Christkind dies finanziert.

Das Christkind rief: „Die Zwerge stellen die Geschenke her“, da wollte das Finanzamt wissen, wo denn die Lohnsteuer wär. Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben und die Erlöse wären anzugeben.

„Ich verschenke das Spielzeug an Kinder“ wollte das Christkind sich wehren, dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären. Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen haben, wäre dies jetzt besser gleich zu sagen.

„Meine Zwerge besorgen die Teile, und basteln die Geschenke in Eile“
Das Finanzamt fragte wie verwandelt, ob es sich um innergemeinschaftliches Gewerbe handelt.

Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz, von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz? „Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld. Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt.“

„Aus allen Ländern kommen die Sachen“ mit denen wir die Kinder glücklich machen.“ Dieses wäre ja wohl nicht geheuer, denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.

Das Finanzamt von diesen Sachen keine Ahnung, meinte dies wäre ein Fall für die Steuerfahndung. Mit diesen Sachen, welch ein Graus, fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus. Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.

Autor Unbekannt

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Achten wir auf Kinder, bewegen wir etwas für die Zukunft!

Die Frage WARUM machen sie das, WESHALB engagieren sie sich für Kinder, wird mir immer wieder gestellt. Meine Antwort, weil ich es für wichtig und richtig halte, vor allem, weil ich es WILL, löst darüber weitere Fragen und eine längere Diskussion aus.

Nämlich, weshalb ich unter anderem Mutmachgeschichten für Kinder schreibe? Warum mein Mann und ich, auf eigenes Risiko 2002 bundesweit ein Kinderkreativprojekt ins Leben gerufen haben? Weshalb meine Geschichten in Kitas und Grundschulen illustriert und zwar ohne, dass die jeweiligen Einrichtungen finanziell belastet werden? Und wie es gelungen ist, bei jedem der 58 entstandenen Kinderbücher, jeweils 1000 Stück an die Kinder der Region zu verschenken, in denen die Projekte umgesetzt wurden? Die Antwort ist ganz einfach, weil die Devise, wer wagt gewinnt stimmt!! Von Anfang an haben wir danach gehandelt. Unsere Vernetzungen in die Wirtschaft aktiviert und nicht auf staatliche Unterstützung gewartet, nicht einmal darauf gebaut. Eigenverantwortung und gesellschaftliche Mitverantwortung, ist der Boden auf dem ein Miteinander, auch unter den Generationen, funktioniert. Leider wird dies massiv durch völlig überzogene Bürokratisierung, Machtspiele in Verwaltungen, bis hin zur Besitzstandswahrung in Positionen, erschwert!     

Nach demselben Motto wer wagt gewinnt, sind in unserer Großgemeinde Nersingen junge selbstbewusste Frauen, zu den offiziellen Angeboten der Kinderbetreuung, selbst aktiv geworden. So entstand durch die Umsetzung einer Idee, in im Ortsteil Fahlheim der Ev. Waldkindergarten Rothtalfüchse Nersingen.

Dort können nun durch die hervorragende Betreuung eines tollen Teams, unter der Leitung von Nina Pflanzer, quirlige „Rothalfüchse“, durch alle Jahreszeiten hindurch, Natur pur erleben. Dadurch sicher auch mehr lernen als in vielen Lehrplänen steht!

Mein Besuch im Waldkindergarten hat mich total begeistert und er war mit Sicherheit keine Eintagsfliege.

 Mit einem lachenden und weinenden Auge geht mein Blick nun in den Ortsteil Leibi. Dort haben zwei mutige junge Frauen gewagt, mit vollem eigenem Risiko, eine große Lücke in den Betreuungsangeboten der Gemeinde zu schließen. Sie eröffneten selbstständig Ende 2018 eine „Kinderstub’n“ als Betreuungsform einer Großtagespflege.

Offiziell ist überall zu lesen: Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für alle Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Da trifft Theorie auf Praxis!  Seit dem 1. August 2013 gibt es für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr sogar einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Dieser wurde aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung manifestiert. Nur wer weiß es?

In Leibi wird in der Kinderstub’n von Tanja Hillebrand und Jana Kohnle großes Engagement, Zeit und Geduld aufgebracht um die erste Zeit der Trennung von Zuhause zu meistern. Es war für mich ein Erlebniss, wie diese kleinen Menschenkinder miteinander umgehen. Die Freude der kleinen Kinder im Spielen zu erleben. Aufmerksam lauschten sie, als ich ihnen von Beate, der tanzenden Tomate erzählte und dazu die Bilder im Buch, aus dem Projekt „Kinder malen für Kinder“ zeigte. Diese Kinderstub’n ist ein sicherer Ort für kleine Menschen, deren Mütter und Väter beruhigt sein können, wenn sie ihre Kinder – Berufsbedingt – dort betreut wissen.     

Jetzt zu meinem weinendn Auge: Der Grund ist die Info vom 29.November 2022, auf der Webseite der Kinderstub’n Nersingen:

Spekulationen und Gerüchte nehmen zu – wer weiß es, wer weiß was und ist’s wirklich wahr?

Ja – wir ziehen um.

Ja – wir bleiben nicht in Nersingen.

Ja – wir haben uns freiwillig dazu entschieden.

Ja – wir machen uns unabhängiger.

Ja – wir nehmen die Kinder mit in die neuen Räumlichkeiten.

Ja – wir sind 2023 schon „weg“.

Ja – wir betreuen weiter Kinder aus dem Umkreis.

Ja – jede Familie darf sich jetzt bei uns anmelden.

Ja – es bleibt weiterhin schön und gemütlich.

Ja – es wird einen Tag der offenen Tür geben.

Ja – wir erzählen euch mehr, wenn alles soweit ist.

Ja – ihr dürft jederzeit Fragen stellen.

Ja – es ist endlich raus

Ich bedauere sehr, dass Nersingen diese wichtige und wunderbare Einrichtung verliert. Und natürlich mache ich mir Gedanken, frage nach den Ursachen und hoffe auf eine öffentliche Klärung, wenn die Zeit dazu reif ist! Trotz dem Wegzug aus Nersingen, werden mein Mann und ich nicht nur den Kontakt zur „Kinderstub’n“ halten, sondern diese weiter, wann immer gewünscht, unterstützen. Für die Gemeinde, in der die Kinderstub’n ein neues Zuhause gefunden hat, freue ich mich sehr. Eine solch wunderbare Einrichtung ist wie ein Diamant, der allein durch ein wenig Unterstützung, für jede Gemeinde zum Juwel wird!       

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Schöne Momente festhalten

Wer kennt ihn nicht, den Wunsch einen schönen Moment für eine Weile festzuhalten. So wie eine Seifenblase, die schneller gefror, als sie platzen konnte und deshalb gute Chancen hat, bis zum nächsten Tauwetter zu bestehen. Lassen sich unsere persönlichen, besonderen Momente auch einfrieren? Ganz sicher, wenn sie in unserem Gedächtnis weiterleben. Uns daran erinnert, dass diese Momente, etwas Besonderes waren. 

Advent ist eine besondere Zeit. Nur wird dieses Besondere zu oft vom Alltag weggetragen. In diesem Advent 2022 wünschen wir uns sicher alle, ein kleines Stück Menschlichkeit zurück.

Wer mich kennt weiß, ich liebe diese Zeit. Es ist für mich, wie zum Ende des Jahres den Akku aufladen. Es fängt bereits Mitte November an. Auf dem Dachboden suche ich in Kisten und Schachteln die Deko für Advent zusammen. Und jedes Jahr versinke ich mit einem meiner leicht ramponierten, pausbäckigen Weihnachtsengel in der Hand, in Erinnerungen.

Mein Mann und ich freuen uns auf diese Zeit, in der unser ganzes Haus eintaucht in den Advent. Und wie jedes Jahr pflegen wir ein Ritual. Wir lesen uns täglich gegenseitig ein Kapitel aus einem Buch vor, dass wir extra für die Adventszeit ausgesucht haben.

Die Hektik bleibt vor der Türe. Zwar wird auch dieses Jahr diese schöne Zeit von negativen Nachrichten überschattet. Gerade deshalb wünschen wir Euch, dass jeder für sich so ein Ritual findet, um einmal pro Tag einen Moment inne halten zu können. Einfach die Welt – auch digital – draußen lassen! Für uns ist es wie ein Kraftquell, den wir nicht missen möchten.

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Sonntagsgedanken

ERFAHRUNGEN

Heute ist der letzte Sonntag im November und 1. Advent. Unser Haus ist, wie jedes Jahr eingetaucht in diese, für mich sehr wichtige Zeit. Mein Mann hat von unserem Garten Rosmarin und Zypressenzweige geholt und duftende Adventskränze gebunden. Das Jahr geht dem Ende zu und wir sind alle 11 Monate älter. Jeder für sich hat seine Erfahrungen gemacht. Die vergangene Woche habe ich davon zwei völlig unterschiedliche gemacht. Eine davon stimmt mich immer noch nachdenklich, die Andere erfreut mich.

Nachdenklich macht mich die Nachricht eines jungen Mannes, der mir  hoch erbost zu meinem Buch „Erbschleicher und §onstige Verwandte“ schrieb: „Ich bin 34 und finde es richtig den „Alten“ an den Geldsack zu gehen, weniger Rente, raus aus den großen Wohnungen, keine teuren Operationen um alte Knie und Hüften zu erneuern. Wir haben immer mehr Alte wer soll das eigentlich alles bezahlen?“

Provokativ hätte ich antworten können, dass sein Ansinnen so klingt, als sei es gerechter, wenn jeder sich umbringen würde, wenn er älter wird. Da er mir direkt geschrieben hat, gab ich ihm u.a. diese Antwort:

Gut gebrüllt Löwe, junger Mann nur leider ohne nachgedacht zu haben. Denn was Sie dabei vergessen, auch Sie werden älter und dann? Ihre Aussage beweist unsere gesellschaftliche Problematik des Generationenkonflikts. Dampfplauderer in der Politik benutzen das Thema und fördern diesen Konflikt aus reiner Machtgeilheit! Dem setze ich eine breite Diskussion von Ihrer und meiner Generation entgegen. Auch Sie haben Eltern, was sagen Sie denen, wenn diese älter werden? Haben Sie Angst, dass sie zu lange auf die Immobile der Eltern warten müssen? Oder dass diese für das Pflegeheim drauf geht, die abgeschlossene Versicherung der Eltern nicht reicht? Übrigens genau wie die Renten, ist das alles erarbeitet von genau der Generation, die Sie als die „Alten“ bezeichnen. Ihr egoistischer Enteignungsgedanke bringt uns nicht weiter, beweist jedoch Ihre Ängste. Vielleicht hilft uns eine Diskussion über den um sich greifenden Egoismus, über die Gier und den Neid und was dabei vernichtet wird. Ich bin dazu bereit. RH

Auf seine Antwort warte ich noch.

Erstaunt und erfreut hat mich gestern in der Post ein lila Kuvert Dina 5, mit einem kleinen Bild einer Kerze unten links. Absender keiner. Inhalt: Gutschein für einen mehr als großzügigen Einkauf bei Feinkost Böhm. Dabei eine Karte auf der steht:

„Es gibt ein Leben vor dem Tod, dem kann ich mich, dank ihrem Buch über Erbschleicher und sonstige Verwandte nun stellen. Genau die „Sonstigen“ habe ich glatt übersehen. Konnte klären was unklar war. Deshalb möchte ich nicht versäumen Sie an meiner Freude teilhaben zu lassen. Herzlichst Anke“

Zu erwähnen, ich habe keine Ahnung wer es ist, nehme aber an, aufgrund des erwähnten Lebens vor dem Tod, sie hat den Erbschleicher gelesen und irgendetwas für sich klären oder retten können. Nun denn, um beim Thema zu bleiben, nichts ist tödlicher als Langeweile – und über die kann ich mich tatsächlich nicht beschweren. Tauchen wir nun ein in die Adventzeit 2022 und lassen sie wirken, diese Zeit, in der sogar tiefe Kratzer in der Seele heilen können. Eine wunderschöne, kraftvolle Adventszeit in die Runde wünscht von ganzem Herzen Renate Hartwig  

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St. Martin und die Nachhaltigkeit

Und wieder ist ein 11. November, der Gedenktag von St. Martin! Heute wird der Güte und Mildtätigkeit, des zum Heiligen erklärten Bischofs Martin von Tours gedacht. Laternenumzüge der Kinder erhellen die Nacht. Die Geschichte vom geteilten Mantel überstand Generationen. Heute beschäftigt mich eine Situation, die dieses Teilen und Abgeben, im Licht unserer Wegwerfgesellschaft beleuchtet.

In den Herbstferien 2022 wurde bei der Grundschule in 89278 Nersingen ein großer Abfallcontainer platziert und am 4. November darin Schulmöbel „entsorgt“! Die Bürger und Bürgerinnen, wohnhaft im Umfeld der Schule, wunderten sich. Die Gemeindearbeiter füllten den Container mit Schulmöbeln. Die Holzstühle und Bänke, wurden vom Eingang der Schule aus, in den Container geworfen und sahen dann so aus, wie sie von staunenden Nersinger Bürgern fotografiert wurden.  

Da fällt mir umgehend dieses, zurzeit strapazierte Wort „Nachhaltigkeit“ ein! Gab es wirklich keine Möglichkeit, die Möbel anderweitig nutzbar zu machen? Auch wenn es sich um eingelagertes Mobiliar handelte, da die Grundschule mit neuen Möbeln ausgestattet wurde!  

Einfach zerstören, anstatt der Bevölkerung die Möglichkeit zur Abholung zu geben, oder die Möbel an soziale Einrichtungen zu geben, wirft nicht nur ein Licht auf unsere Wegwerfgesellschaft. Nicht zu vergessen, wir reden von einer Wegwerfaktion an einer Schule! Was sagt es uns über deren Vorbildfunktion?

Mit Sicherheit hätte z.B ein Hinweis im Gemeindeblatt gereicht, dass an dem besagten 4.11.2022, am Morgen für eine Stunde, die ausgemusterten Schulmöbel abgeholt werden können, bevor sie im Container landen. Einige wären garantiert wieder zum Einsatz gekommen.

Abgeschliffen, neu und evtl. bunt lackiert, fällt mir umgehend ein Projekt mit Jugendlichen dazu ein: Nachhaltigkeit in der Praxis und nicht nur in der Theorie!

Ich ahne bereits die Gegenargumentation: Personalmangel, Versicherung, steht nicht im Lehrplan, kostet Zeit….Überarbeitung der Lehrerschaft usw…..es gibt sicher noch einige.

Wo ein Wille, da ein Weg – z.B. durch das Fördern von Bürgerengagement. Vielleicht ein Tipp für die nächste Entsorgungsaktion!

Nehmen wir die heutigen selbstgebastelten Laternen der Kinder als Lichtblick. Wenn wir das Wort „Nachhaltigkeit“ ernst nehmen, hat genau dieses Wort mit der Zukunft unserer Kinder und Enkel zu tun!

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Monate mit zu vielen Tagen

Für immer mehr Menschen gibt es die Monate, mit viel zu vielen Tagen. Ab dem 20. jeden Monats benötigen Kassiererinnen an den Kassen mehr Geduld. Auffallend viele ältere Menschen suchen aus ihren Geldbörsen Kleingeld. Dem älteren Herrn, der sehr vorsichtig seine eingekauften Waren auf das Band legte, sah man die jahrzehntelange Arbeit an. Er legte an diesem Mittwoch im August eine Gurke, ein paar Tomaten, Margarine und eine Dose Wurst, rot gekennzeichnet, die aus dem Korb mit den demnächst abgelaufenen Waren stammte.

Er suchte aus seinem Geldbeutel gezielt Kleingeld und legte es mit einem Pfandzettel auf den Platz für Barzahler. Er freute sich. Er hatte vor dem Supermarkt im Abfallkorb zwei leere Flaschen gesehen und zum ersten Mal überwand er sich, nahm sie heraus und holte sich das Pfandgeld. Er sah kurz auf. Die Menschenschlange an der Kasse wurde länger. Für die Frage an die Kassiererin, ob es in der angeschlossenen Bäckerei noch Brot von gestern gebe, bekam er ein Schulterzucken. Zeitgleich schüttelte sie ihren blonden Lockenkopf und bediente gekonnt die Tastatur, mit ihren aufgeklebten blauen Fingernägeln. Die Kasse sprang auf und sie zählte das Kleingeld des Kunden in die Münzfächer. Es war ein Euro und 55 Cent zuviel. Als sie es ihm zurückgab, trafen sich für einen Augenblick ihre Blicke. Der Mann lächelte, verstaute  seinen Einkauf in die Stofftasche und ging in Richtung Bäckereiecke. Für die 1,55 € bekam er ein halbes Brot vom Vortrag. Es waren genau die 55 Cent Pfandrückgabe, die ihm den Brotkauf ermöglichte.

Wer genau hinsieht, kann es sehen. Die oft verpönten Cent, werden für viele immer wichtiger. Würden wir jedoch ein solches Fünf Cent Stück fragen, würde es uns antworten.

Ich bin nur ein Fünfcent-Stück und führe ein armes Leben.

Bringe keinem Menschen Glück, für mich will man nichts geben.

Ich bin nicht eine Semmel wert und keine Schokolade.

Kann mich mit einem Hosenknopf an Wert nicht einmal messen,

verachtet bin ich armer Tropf, nichtsnutzig und vergessen.

Doch wenn es wieder Sonntag ist, dann werde ich stolz und eitel,

dann opfert mich der gute Christ, dem Herrn im Klingelbeutel…! RH

Monate mit zu vielen Tagen Read More »