September 2016

Laut nachgedacht

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, am liebsten alles hinzuschmeißen zu wollen? So geht es mir, bei der sehr genauen Analyse unseres Gesundheitssystems und dem offiziellen Umgang damit.  Nur können wir als Kassenpatient alles hinschmeissen? Unsere Zwangsmitgliedschaft zwingt uns in das System, ohne das wir gefragt werden. Ohne das wir Einfluß nehmen können. Es  sieht aus, wie der berühmte Kampf gegen Windmühlen.  Es ist ein Hamsterrad, in das sich jeder begibt, der in die Tiefen dieses Systems blickt! Es dreht und dreht sich unaufhörlich. Der Blick auf der Suche nach dem Ausgang kostet Energie. Selbstschutz wäre angebracht, für alle die an einer Veränderung arbeiten. Der wie eine Mantra propagierte Satz ” da kann man ja doch nichts machen” ist nur bedingt richtig. Es liegt an der jeweiligen Brille, durch die der Blick auf dieses System fällt. Es liegt an der generellen inneren Haltung Menschen gegenüber. Keine Frage, es liegt auch an der jeweiligen Erfahrung, mit dem System und den darin arbeitenden Personen. Und klar, es menschelt überall, auch hier in diesem Gesundheitssystem. Politiker nennen es als eines der Besten der Welt. Vergessen dabei zu erwähnen, wer alles mit welcher Kraftanstrengung, die wichtige Säule Gesundheitswesen trägt, wer es finanziert und wer alles den Systemfehlern ausgesetzt ist. Würden die im Hamsterrad befindlichen zusammenstehen, ich bin überzeugt, die Mantra könnte umbenannt werden in: Schaut her und es geht doch, etwas zu bewegen! Nach wie vor bin ich überzeugt: Wenn sich viele einmischen anstatt nur zu meckern, kommt Bewegung in dieses starre, ungerechte, bürokratisch aufgeblasene Gesundheitssystem!

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Lächeln angesagt!

Meine Zahn OP ist gut verlaufen. Geradezu Bravisimo. Dazu kommt, ich habe diesmal auf eine Vollnarkose verzichtet. Mich selbst überwunden. Ich habe Euch ja zugesagt, meine Erfahrungen mitzuteilen. Also was soll ich sagen: Es war echt spannend. Alles eingetroffen, wie vom Zahnarzt meines Vertrauens vorausgesagt. Ich spürte nicht nur nichts, sondern selbst das Einspritzen der örtlichen Betäubung war schmerzlos. Unter uns, bei Profis ist das eben so! Was ich, außer meiner positiven Erfahrungen und einem topp gesunden Biss, den ich in Kürze voll ausleben darf, als absolute Bereicherung empfinde: Meine Zahnarztphobie hat sich komplett aufgelöst. Und genau da fangen sie eben an, die sogenannten Unterschiede. Denn um einen Angstpatienten in diese Situation zu bringen, bedarf es Zeit, gutes Einfühlungsvermögen und Geduld. Das alles habe ich erlebt. Zu professionellem Können gehört auch ein professionelles Team. Und weil ich das in dieser Praxis gefunden habe, sind die 100 km Entfernung für mich und meinen Mann ein Klacks! Bevor jetzt negative Einwände kommen: Ja klar, ich weiß, nicht nur den Faktor Zeit haben die Schreibtischtäter in den Krankenkassen schlicht wegrationalisiert. Um es klar auszusprechen, die Kassen zahlen sie nicht…die notwendige Zeit für ein Gespräch, Zeit zum Hinhören, Zeit die jeder Arzt braucht zur tatsächlichen Wahrnehmung des Menschen der vor ihm ist. Zeit, die benötigt wird damit Heilung greift! Übrigens, wird generell die notwendige Zeit den Ärzten nicht honoriert. Oh je, bevor wir das kritische Thema Kassenleistung usw. angehen, möchte ich heute einfach erst einmal denjenigen Mut machen, die dieses komische Bauchgefühl bekommen wenn es um einen Zahnarzttermin geht. Gesunde Zähne, gesunde Kieferknochen, gesunder Biss, strahlendes Lachen sind nicht nur der Lohn, sondern die Basis für mehr Lebensqualität und Lebensfreude.

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Schräges Halali zum Wahlkampfauftakt

Am 4.8.2016 haben die SPD Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Ulm und Göppingen Mattheis und Baehrens in einem SWP Artikel von Martin Hofmann, sich für die paritätische Finanzierung der Krankenversorgung ins Zeug gelegt! Es ist wieder soweit, es riecht nach Wahlkampf. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl heißt es antreten, sich zeigen, genehme Aussagen für das Wahlvolk machen! Die SPD Damen legen sich in’s Zeug von wegen steigender Zusatzbeiträge der Krankenkassen! Nur sind sie leider einmal mehr auf einem Auge blind! Ich frage mich, wo war denn Frau Mattheis, immerhin gesundheitspolitische Stimme der SPD Fraktion in der jetzigen Regierung, als Gesundheitsminister Gröhe CDU, den gesetzlichen Krankenkassen das Zepter der Macht über die Zusatzbeiträge aushändigte!!?? Wo bleibt die Frage gegenüber den Krankenkassen, in welchen Kanälen innerhalb von Monaten in jeder der 123 Krankenkassen Millionen an Überschüssen versickern? Selbst das Bundesgesundheitsministerium spricht bereits im September 2015 von insgesamt 15,3 Milliarden Rücklagen der Kassen aufgrund der Überschüsse!! Wenn die Damen lediglich die Lösung in der paritätischen Finanzierung sehen, in dem der Arbeitgeberanteil wieder steigt, ist das schlicht zu kurz gesprungen! Eine der Beruhigungspillen, die wir nun die nächsten 12 Monate bis zur Bundestagswahl 2017 medial verabreicht bekommen. Die öffentliche Diskussion muss an die Ursachen der Probleme führen. Und die liegen in den Systemfehlern, die genau von solchen Leuten abgenickt werden, die nun damit Wahlkampf machen.
Seit Jahren fordere ich: Die Macht der Kassen muss gekippt werden! Die sogenannte “Selbstverwaltung” und deren Selbstbedienung muss öffentlich entlarvt werden. Transparenz muss gegenüber den Kassenfunktionären gefordert werden. Die selbstherrlichen, teilweise willkürlichen Entscheidungen der Kassen gegenüber Pflicht – und freiwilligen Kassenversicherten, müsste längst zur Klärung, ganz oben auf der politischen Prioritätenliste stehen!
Aber nein, da bläst man mit einem völlig schrägen Halali zur Jagd auf Wählerstimmen, um sich ja nicht mit dem tatsächlichen Ursachen auseinandersetzen zu müssen!

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Theorie und Praxis Solidarsystem!

Im Januar sind es 10 Jahre, in denen ich mich mit dem Gesundheitssystem auseinandersetze und stelle nach wie vor fest:
95 % sind dafür wenn sie daraus profitieren. Genausoviele sind aber dagegen, wenn von ihrem Beitrag die Behandlung anderer finanziert werden. Menschelt es nur? Oder wird uns über dieses Wort Solidarsystem seit langem etwas vorgegaukelt?
Uns wird laufend erzählt, unsere Kassenbeiträge wären ein Beitrag zum Solidarsystem! Genau da würde ich wieder gern einmal hineinleuchten. Wenn unser System so aussähe, dass wir zur Bank gehen und dort eine Gesundheitsversicherung abschließen, die wir ansparen und die uns dann ausbezahlt wird, wenn wir krank werden, hätte ich gar nichts gegen die Schnäppchenjägerei. Na klar ist es dann ein gutes Gefühl, nicht den teuren Tarif abgeschlossen zu haben. Wie es uns die Kassen in ihren Werbungen wies machen wollen. Aber unser Solidarsystem wird uns von der Politik so verkauft, dass unser Geld für Menschen ist, die es aufgrund ihrer Krankheit und ihres Alter brauchen. Also nicht für uns, sondern für die, die gerade in diesem Moment nach einem Unfall in die Notaufnahme eingeliefert werden. Die alle zwei Tage zur Dialyse müssen, weil ihre Nieren kaputt sind. Die Mitte achtzig sind und mehr Medikamente brauchen. Sie alle können nicht mehr feilschen und für sich das Beste rausschlagen. Es geht um ihr Leben und ihre Würde. Und entlarvt sich unsere Sparsamkeit nicht, wenn wir uns für einen Moment vorstellen, diesen Menschen ins Gesicht zu sagen: “Es ist ein gutes Gefühl, wenn ich für dich nicht mehr zahle als nötig. Besser sogar weniger!”? Die Kassen packen uns bei unserem Ego und lehren uns, unsere Versicherung als einen Vertrag zu verstehen, den wir genauso gut auch für unser Telefon hätten abschließen können. Da freuen wir uns auch, wenn wir einen vorteilhaften Tarif und attraktive Prämien bekommen. Die Botschaft der neuen Krankenversicherung ist: Wir können für uns etwas rausschlagen. Nicht mehr bezahlen als nötig! Das ist perfektes Werbedeutsch, und bei einem Telefontarif fände ich es angemessen. Für unser Gesundheitssystem ist es ein Desaster. Schnäppchenjäger sind Pfennigfuchser und schauen aufs Geld. Und was passiert, wenn sie kapieren, dass dieses System allen dienen soll und nicht ihnen allein? Dann werden sie nicht großzügiger, sondern geiziger. Sie sind ja mittlerweile dafür trainiert, auf den Preis zu achten! Und wehe, einer ist zu teuer! Teuer werden Patienten dann, wenn sie schwer krank sind. Und genau da fange ich immer wieder, mit dem Hinterfragen nach diesem nach außen propagierten Solidarsystem.

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