September 2013

Kassen – Kliniken – Kunden

Bei den Recherchen zu meinem Buch „Geldmaschine Kassenpatient“ war ich zwar auf einiges gefasst, doch immer wieder überrascht, mit welchen Riesenschritten der Gesundheitsmarkt agiert!
Hier ein Auszug aus einem Schreiben an mich, von einer Mitarbeiterin in einer Werbeagentur: “(…) bin beruflich vorbelastet, da ich mich leider nur mit Marketing für Kliniken befassen muss.
Aktuell geht es bei uns um das Thema “Zuweisermarketing” dass die privaten Kliniken bestens verstehen und längst umsetzen. Die “Kleinen” und die “Kommunalen“” hinken noch etwas hinterher.
Frau Hartwig, ich kann Ihnen nur bestätigen: Sie haben recht, es geht im Gesundheitswesen
Schon lange nicht mehr um Patienten im herkömmlichen Sinne. Die Klinikbetreiber wollen den Kunden, wollen seine Wertschöpfung und ihre eigene
Gewinnmaximierung (…)”!

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Leiharbeiter der besonderen Art auch in der Regierung!!!

Vor der neuen Legislaturperiode sollten wir unbedingt daran denken, wer sich bereits vor Jahren immer wieder in den Büros der Regierung herum getrieben hat. Hundert externe Mitarbeiter, die ganz oder teilweise von Unternehmen, Verbänden oder Gewerkschaften bezahlt wurden, arbeiteten im Bundesministerium und Bundeskanzleramt bereits zwischen 2002 und 2006! Dies räumte damals das Bundesinnenministerium aufgrund einer kleinen Anfrage ein. Es handelte sich dabei um Mitarbeiter der Krankenkassen und verschiedener großen Firmen: zum Beispiel Deutsche Bank, Siemens oder DaimlerChrysler, Eon, BP, EADS, Wintershal usw. Laut Bundesinnenministerium wurden diese Mitarbeiter” auf Verschwiegenheit über alle Angelegenheiten, die Ihnen bei der Tätigkeit in den obersten Bundesbehörden bekannt werden, verpflichtet“! Solch eine „kleine Anfrage“ sollte unbedingt in jedem Jahr – egal welche Regierung an der Macht ist – wiederholt werden!!!

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Krankenkassen und Lobbyismus: Zeitgerecht zur Bundestagswahl 2013 möchte ich auf einen Fall hinweisen, der nur die Spitze des Eisberges darstellt

Bereits im November 2006 wurde bekannt, wie die DAK einen ihrer Mitarbeiter als Referenten ins Bundesgesundheitsministerium entsandte, um dort zu arbeiten. Die Leipziger Volkszeitung berichtete, dass der Mann vertrauliche Informationen an seine Kasse weitergereicht hat. Der damalige Ministeriumssprecher Klaus Vater (große Koalition SPD/CDU/CSU) bekannte:
“Es ist notwendig geworden, dass sich das Bundesgesundheitsministerium von heute auf morgen von einem Mitarbeiter getrennt hat. Dieser hat vertrauliche Papiere im Zusammenhang mit der gesetzlichen Ausarbeitung der Gesundheitsreform an seine Krankenkasse weitergereicht!” AHA, und wer hat die Kassenmitarbeiter geholt? Welche Folgen hatte diese Ausspähung für den Täter? Welche für die Politiker?

Die DAK äußerte sich folgendermaßen: “Die Abordnung von Experten aus den Kassen ins Ministerium gibt es nur, weil diese die Informationen aus dem Ministerium erhalten!” DAK Sprecher Boda Novitz vertrat die Ansicht vom DAK und AOK Bundesverband, indem er kein Hehl daraus machte, dass beide Kassen an das Ministerium zahlreiche Experten ausgeliehen hätten. Laut DAK-Sprecher im November 2006 gehöre die Rückkoppelung von Informationen an die entstandenen Krankenkassen für die zeitweiligen Ministeriumsmitarbeiter, die von außen kommen, zum normalen Geschäft! Laut DAK-Sprecher sei es auch “von uns auch politisch so gewollt“! Außerdem sei die Weitergabe von Unterlagen aus dem Ministerium an die entstehenden Krankenkassen” wirklich nichts schlimmes”!!!!!!

Nicht schlimm??? Ich finde schlimm ist nur eins: Wie wir als Finanziers dieses Systems, dies alles hinnehmen und so tun als können – MAN – nichts dagegen machen!

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Krankenkassen Selbstbedienung und Korruption

Nach der Devise “Nichts ist so alt wie eine Zeitung von gestern” versickert leider immer wieder nachgewiesene Selbstbedienung innerhalb der Krankenkassen. So wurde bereits am 2. April 2005 öffentlich bekannt, wie sich Kassenchefs bedienen. Interessant sind natürlich dann auch Äußerungen von Politikern. “Da ist offenbar das Augenmaß im Umgang mit Versichertengeldern verloren gegangen”, war alles, was damals Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu sagen hatte, nachdem die Vorstandschefin der AOK Niedersachsen wegen umstrittener Bonuszahlungen entlassen wurde, fast zeitgleich hat die AOK Niedersachsen einen Geschäftsführer zu Recht wegen Korruptionsverdachts fristlos entlassen. Die Klage des Mannes vor dem Arbeitsgericht wegen der Kündigung wurde abgewiesen.

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Verantwortung für das Gesundheitswesen…

…….ist eine elementare Aufgabe des Staates, die er nicht aus der Hand zu geben hat.
Nur wer die Fakten kennt, kann die Hintergründe der verschiedenen Auseinandersetzungen zwischen den Ärzteverbänden, den Krankenkassen sowie der Politik nachvollziehen und sich als informierter Bürgerpatient positionieren.
Vor den Wahlen werden Versprechen gemacht, hinterher heißt es: “Die Entscheidungen sind alle Bundes Sache!” Oder: „Dies war in der Koalition nicht durchzusetzen!“ Hier ein Beispiel über die Folgen, wenn genau das Gegenteil von Wahlparolen nach der Wahl umgesetzt wird! Das Wettbewerbsstärkungsgesetz Drucksache 75/07, 02.02.2007: Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung wurde aufgrund der Beschlussempfehlung und des Berichts des Gesundheitsausschusses, Drucksache 16/4200 und 16/4247, in der großen Koalition CDU/CSU und SPD eingebracht!
Es ist für mich nichts anderes als die Umschreibung zum Ausverkauf unseres Gesundheitswesens. Genau wie das Gesundheitsmodernisierungsgesetz nichts anderes als eine Geldschaufelmaschine für börsennotierte Investoren, für die Pharmaindustrie und für IT-und Beratungsunternehmen ist!

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Der Krankenkassen – Verwaltungskopf wächst und wächst…!

Die Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkassen für ihre 144.000 Mitarbeiter sind allein von 1991-2004 um 72 % gestiegen! In Zahlen: von 4,7 Milliarden auf 8,1 Milliarden €! Und? Wissen sie es die Millionen Versicherten, deren Beiträge hier verpuffen?

Auch versteckte extra Honorare für AOK Vorstände scheint niemand zu interessieren. Mehrere AOK-Vorstände kassierten nach Angaben des Hamburger Magazins Stern, Nummer 36/2008, versteckte fünfstellige Sonderhonorare für die Beaufsichtigung kriselnder AOK-Landeskassen.
Der AOK Chef von Bayern, Helmut Platzer, erhielt laut Stern pro Jahr ca. 30.000 € als Aufseher der zuschussbedürftigen Ortskrankenkasse in Rheinland-Pfalz
und im Saarland. Bevor die AOK Rheinland-Pfalz ihrerseits im Jahr 2007 ins Minus rutschte, war der dortige Vorstandschef (Jahresgehalt 2007: 165.343 €) selbst “Pate“ für die AOK an der Saar.
Allein für das Jahr 2005 seien insgesamt 185.000 € für Patenhonorare vorgesehen gewesen. Die AOK und ihre Vorstände hätten diese Summen bisher nicht veröffentlicht, obwohl die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen laut einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofs gehalten sein, alljährlich “alle Vergütungsbestandteile wertmäßig” öffentlich anzugeben.

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Krankenkassen –Betrug mit Diagnosen?

Die Gesundheitssystemfehler und die Diskussionen um unser Gesundheitswesen sind maßgeblich Interessengeleitet. Das, was als Ungeheuerlichkeit in den Schlagzeilen auftaucht, hat seinen Ursprung in den politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen! Nur darüber wird nicht gesprochen und die Ursachen werden nicht angegangen!

Beispiel Manipulation:
In den Medien hat erst jetzt (September 2013) das Bundesversicherungsamt (BVA) wieder den Vorwurf der Kassenmanipulation von Diagnosen erhoben. Genau, wie es bereits im Juli 2009 im „Westfalenblatt“ veröffentlicht wurde. Damals wollte man in der BVA „verstärkt“ gegen Betrügereien der Krankenkassen vorgehen. Es ging damals wie heute um Diagnosenfälschung um mehr Geld aus dem Gesundheitsfond zu bekommen! Also was wurde in den letzten 4 Jahren geändert, um diese ungerechtfertigten Geldflüsse zu stoppen? Schauen wir einmal auf das Bundesversicherungsamt: Wo bitte war denn Dr. Maximilian Gaßner, der heutige Chef des BVA, im Januar 2009? In Bayern und zwar als Abteilungsleiter im bayerischen Gesundheitsministerium, als der Kampf der Kassen um den Geldfluss aus dem Gesundheitsfonds begann! Dem Ministerium, dass die Aufsicht über die AOK Bayern hat!
Wie ein Bienenschwarm sind ab November 2008 in Bayern AOK Mitarbeiter in den Hausarztpraxen aufgelaufen. Vor dem Anlaufen des Gesundheitsfonds am 1. 1. 2009 sollte den Ärzten, anhand von mitgebrachten Patientenlisten, Nachhilfeunterricht im Codieren von Diagnosen erteilt werden. Hintergrund: Die neue Geldverteilung an die Kassen aus dem Gesundheitsfonds!
Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt (BVA) hat damals ein Gutachten erstellt, in dem der bestehende Risikostrukturausgleich (RSA) weiter entwickelt wurde. Es waren zu Beginn des Gesundheitsfonds 80 Krankheiten, die ab 2009 im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich der Kassen berücksichtigt worden sind! Und diese Zahl wurde dann sukzessive erweitert!

Damals habe ich bereits den Wahnsinn zur Diskussion gestellt.

Dass Dr. Gaßner, bei der Einführung des Gesundheitfonds, als einer der schärfsten Kritiker des Gesundheitsfonds galt, dem damaligen AOK Treiben zusah und dann auch noch zum Präsident des BVA gemacht wurde, dem wiederum der ominöse Gesundheitsfonds untersteht, ist eines der politischen Husarenstücke der besonderen Art.
Renate Hartwig 

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Kassenpatient – Finanzier und Prellbock | Was stimmt nicht in diesem System?

Wir Kassenpatienten werden immer mehr zur Ware und nach dem Kriterium Gewinn und Verlust betrachtet! Chronisch Kranke und behinderte Menschen müssen um Hilfsmittel betteln, Patienten werden Medikamente verweigert, bis hin zur Ablehnung in Arztpraxen, bei schweren Erkrankungen. Was stimmt nicht in diesem System? Die Perversion in diesem Karussell der Absurditäten: Es sind zwar wir Kassenpatienten, die dieses System mit unseren Beiträgen finanzieren aber zeitgleich werden wir auch als Prellbock benutzt. Wir gehen zu oft zum Arzt – sagen Statistiker und Ökonomen! Wir sind zu teuer – sagen die Kassen, die unser Geld und nicht uns verwalten sollten! Für unsere Behandlung wird zu wenig bezahlt – sagen die Ärzte! Es geht um die Versorgung von uns Patienten – sagen Politiker vor einer Wahl!
Wir werden immer älter und teurer – sagen Politiker nach der Wahl!
Über den Umgang mit Kassenpatienten wird entschieden – von Leuten, die privat versichert sind! Wie das Leben als Kassenpatient oft im Alltag und der Praxis aussieht, zeigen mir die täglichen Posteingänge! Durch diese geschilderten und von mir überprüften Vorgänge, habe ich immer öfter hinter die Kulissen geblickt und sie gesehen – die Fratze des Systems – in dem wir als Kassenpatienten beides sind – Finanzier und Prellbock in Personalunion, ohne Lobby, mit viel zu leiser Stimme! Genau dies möchte ich ändern. Dazu gehört, dass öffentlich wird, was da massiv schief lauft in diesem, von den tatsächlichen Profiteuren, schön geredeten Gesundheitssystem!
Renate Hartwig

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